Pathognostische Propädeutik – Ding, Phobie, Psychose
29.03.2015 • Assoziation Pathognostik Düsseldorf 2014
Beschlossen wurde anlässlich der Konstituierenden Sitzung der Assoziation, propädeutisch zu verfahren. Daher setzen wir die Erschließung der pathognostischen Perspektive fort. Wir verbinden sie mit aktuellen Aspekten zu Terror und Terrorismus.
Nach den Sitzungen von Januar und Februar wird das Thema weiter vertieft:
Pathognostische Propädeutik – Phobie und Psychose.
Ort: Gutsscheune Cones, Conesweg 2, Ratingen.
Datum: Sonntag, 29. März 2015, 16:00 Uhr.
Ansteht weiterhin, die bis zur psychotischen Abwehr reichende Dingphobie anhand des Beispiels 'Stuhl' weiter auszuleuchten.
Zur weiteren Vorbereitung empfohlene Quellen und Texte:
- Ausführungen zur Brückenphobie, die das Werk Rudolf Heinz' seit Jahrzehnten durchziehen, so u. a. in: Revival 1 (1999) und Hinführung zu einer Psychoanalyse der Sachen (Pathognostik) (2011).
- Ein treffender Vortragstext von Prof. Dr. Rudolf Heinz namens 'Dingarkanum und Psychose' aus dem Herbst 2014 anlässlich eines Kolloquiums in Marienheide findet sich im Menu 'Bulletin'!
- Eine Materialsammlung zur Begrifflichkeit 'Stuhl' wurde von Thomas Cremanns zusammengestellt. Sie ist als PDF verfügbar – Download hier.
- Eine ergänzende Skizze zu ‚Terror – im Namen des Vaters (Fundamentalismusfigur) versus Aufstand gegen den Vater (Faschismusfigur)‘ von Gerhard Ferenschild ist diskutierbar – Download hier.
- Ina Ruth hat ein Feed-back zur dingphobischen Exegese der Februarsitzung erstellt – Download hier.
- Thomas Cremanns hat Skizzen einer Überleitung Terror - Subjekt - Stuhl notiert – Download hier.
- Ein Hinweis von Otto Lederer erreichte uns am 26.3.2015:
"Wenn es um den Diskurs "Ding- Phobie" geht, ist z. B. auf ein Gedicht Rilkes hinzuweisen, 'Archaïscher Torso Apollos', über das Herr Slotertdijk genügend Schwachsinn verbreitet hat, indem er eine Kette lebenspraktischer Ratschläge gegeben hat nach dem Kästner-Motto 'Deutscher Jüngling, scher dich fort! Stürz nach Hause! Treibe Sport.'
'Wir kannten nicht sein unerhörtes Haupt,
darin die Augenäpfel reiften. Aber
sein Torso glüht noch wie ein Kandelaber,
in dem sein Schauen, nur zurückgeschraubt,
sich hält und glänzt. Sonst könnte nicht der Bug
der Brust dich blenden, und im leisen Drehen
der Lenden könnte nicht ein Lächeln gehen
zu jener Mitte, die die Zeugung trug.
Sonst stünde dieser Stein entstellt und kurz
unter der Schultern durchsichtigem Sturz
und flimmerte nicht so wie Raubtierfelle;
und bräche nicht aus allen seinen Rändern
aus wie ein Stern: denn da ist keine Stelle,
die dich nicht sieht. Du mußt dein Leben ändern.'
(1908)"
Wie bisher werden wir möglichst unakademisch verfahren, offen für Impulse und in lebhafter Diskussion. Das elementare Verständnis des Dingarkanums durch jede Einzelne und jeden Einzelnen steht im Zentrum – eine pathognostikgemäße Herausforderung!
Dank an Frau Dr. Doris Wuppermann für die Bereitstellung der schönen Location!