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Eine weitere, große narzisstische Kränkung?

18.04.2020 • Ulrich Hermanns Online

Ulrich Hermanns

I. Der Sündenbock?

Sonntag, 15.3.2020, 21:30 Online

Kann es sein, dass die Hyperaktivität, die derzeit öffentlich an den Tag gelegt wird, stellvertretend und damit weiter unsichtbar machend steht für vieles Unterlassene, das weltweit kollektives und explizit politisches Handeln erfordern würde, tatsächlich aber ausbleibt?

Mit einem Kraftakt etwa zwanzig Prozent des CO2-Austoßes durch Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe zu reduzieren? Gebiete für Kraftfahrzeuge dort sperren, wo Gefahr besteht, dass Anwohner durch Feinstaubemissionen und Stickoxide gesundheitlich geschädigt werden? Etwa dreizehntausend Menschen sterben daran in Deutschland jährlich – hochgerechnet.

Schulen nicht aus akutem Anlass nur zu schließen, sondern lange zuvor schon die Devise auszugeben, dass es auf das Miteinander ankommt, und nicht auf frühzeitige Selektion? Wofür zwar Jahre benötigt werden, um zum Ziel zu kommen, Lebenschancen aber schon vor der Volljährigkeit auf vorbestimmte Gleise gelenkt werden? Prädestination nicht als religiöses Axiom, sondern als soziales Faktum?

Wo die älteren Menschen nun Kartoffeln horten und ihre Fassungslosigkeit schwer verkannt werden kann? Wer denkt (!) allein darüber nach, welche Möglichkeiten die Menschen grundsätzlich haben, ethische wie ökonomische Werte zu erschließen, die außerhalb des Mainstreams liegen, der genau die Verunbewusstung von allem Ursächlichen betreibt? Wo, bitte, ist ein auf fünf oder zehn Jahre ausgelegtes Programm, solche alternative Fragen zu stellen und dafür zu sorgen, dass unterstützende Ressourcen akquirierbar sind, um Antworten auch in praktische Konsequenzen einzubinden? Diese Perspektive vor weltweitem Horizont, wo so viele ohne Chance auf ein gutes Leben sind, das doch allen zustehen sollte?

Es müssen keine Weltraumflüge in Bürgerhand sein, die als kollektive ökonomische Alternativen entwickelt werden. Aber es darf auch nicht alles nur auf Handlangertätigkeiten reduziert werden, was auf qualifiziertes Know-How und autonomisierende Fähigkeiten außerhalb des Mainstreams gerichtet ist. Wir brauchen nicht nur Nagel- und Tattoostudios oder Pflegehelfer und Helferinnen. Ein tiefes Verständnis für die Zustände in der Welt vielmehr, von Früh an – damit man weiß, wo es anzupacken gilt. Zumindest so, dass einige es wissen. Warum brauchen Alte Pflege von außen, die sie sich nicht selbst geben können? Die Fokussierung auf Ursachen und Zusammenhänge, statt situativem Aktionismus.

Unverhoffte Love & Peace-Reflexionen als Wiederkehr einer Idee von vor fünf Jahrzehnten, trotz ihrer ganzen Haltlosigkeit, leider, verweisen nicht allein auf kommerzielle Motive. Auch wenn die Musikindustrie erst mal Business ist, wenn ohne diese keine Single je abspielbar gewesen wäre, geschweige denn von Hunderten von Millionen Menschen aufrüttelnde Popsongs je hätten gehört werden können – All you need is Love mit dem Intro der Marseillaise von einem Studio in London aus, 1967 im Juni –, es gibt Botschaften, die weit über das Kommerzielle hinaus gehen.

Manche der Lebenden haben etwas davon mitbekommen und geben es weiter. In welch minimalistischen Umfeldern, nun ja. Sicherheit, das hat man gelernt, ist wichtig. Doch wie sie gewinnen? David Byrne hat die Textzeile An electric guitar – is a crime – against the state mit seiner heiseren Stimme auf Fear of Music erklingen lassen. Bien, encore!

Es gibt Botschaften, die sind vielschichtig. Sind so vielschichtig, wie das Leben in-between Unbewusstem und symbolischer Ordnung. Wer dies plakativ verkürzt, tut wenig Gutes. Wir kennen die Länge der Wege, die zu absolvieren sind. "… Und begleiteten uns einsam vier Generationen auf unserem Marsch durch die Wüste …" Moses und der neue Virus.

Bei wenigen wird die Idee der Fastenzeit als Gelegenheit massenmedialer Enthaltsamkeit geteilt. Als Ansporn, unser via multimedialer Konnexionen mit den ewig gleichen Signifikanten überschwemmtes Aufmerksamkeitstableau etwas zu entschlacken – das aber muss sein. Bezüglich des Ramadan seit Jahren praktiziert, an Karneval schien es diesmal auch für die Zeit des christlichen Verständnisses von Enthaltsamkeit angebracht. Einfach zu viel des ewig Gleichen, was an Nachrichten um die Welt geschickt wird und so erschütternd folgenlos bleibt. Nun heißt es, damit zurecht zu kommen, Details zur Nahwelt persönlich irgendwo abzufragen. Morgens die Nachrichtenseite des DLF zu lesen, das ist es für den Tag.

Die Welt steht noch? Seid Ihr aufrecht darin, irgendwo … unterwegs? Oder Zuhause? Bei dem Slow Down kommt man vielleicht zu Anschlüssen, die seit langem nur immer wieder untergepflügt werden. Es ist kein Zufall, dass manche eine alternative Erinnerungskultur erschlossen haben, die selbst Geschichten liefert – Bin mein eignes, universelles Radio, so Nina Hagens Statement dazu.

Doch ist der archivarische Weg damit nicht erklärt. Es, das Unbewusste, offenbart sich da, aber nicht wie bei Sigmund Freud – wo Es war, soll Ich werden. Bezieht man das objektive Unbewusste ein, kann das Ich nicht bloß extrapoliert werden. Es bleibt ein Anderes, das umso drängender ruft, als ein solches wahrgenommen zu werden, je mehr man ihm nahe kommt. Was unzweifelhaft ein Prozess des Genießens ist, la Jouissance bei Jacques Lacan.

Und dabei die Übermachtder Welt verspürt, auch dadurch bedingt, dass man so wenig über sie als Ganzes weiß. So wenig erfahrungsmäßig Zugang zu ihr hat. Deshalb der Appell, solche Zugänge in die Verantwortung alternativer, kollektiver Zugangsarbeit zu legen.

Bezüglich der Reflexion von Begegnung mit Fremdheit kann man, glaube ich, das durchschnittliche Wissen auf eine einzige Unterrichtstunde reduzieren, ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, sorry.

Was wäre, wenn es mehr davon gäbe, Fremdheitsreflexion, von Kindesbeinen an? Wir alle – gemeinsam? Das schafft keinerlei Aggression aus der Welt, jedoch dominierten Tun und Handeln über passives Leiden, über Abgehängtsein von dem, was uns jederzeit betrifft und dem Wissen darüber, wie es das tut. Kein Aktionismus, überhaupt nicht. Einfach nur ein Zugang zu dem, was wir können, wenn es uns gelingt, unnötigen Stumpfsinn zu vergessen.

Und nun? Wird da substituierend für die vielen Defizite im Objektiven – siehe oben –, dort, wohin wir die Macht delegieren, auch Großes und Größtes zu gestalten, wird dort der Welt und den Menschen gezeigt, wie mit greifbarer Gefahr umgegangen wird? Wie dramatisch ernst damit der Status der vermeintlich unmittelbar fassbaren Bedrohung wird, der gegenüber alles andere nur Gesänge aus dem Geisterreich sind? Having lost sight of their objective, they redoubled their efforts – eine alte Management-Weisheit. 

Sind es Zeichen des großen Stellvertreters, des zu opfernden Sündenbocks, Jom Kippur, die derzeit verkündet werden? Ein neuer Monotheismus, der alle Nebenwege verstellen soll?

Eine geradezu philosophische Einsicht meldet sich in Zeiten großer Traurigkeit, Melancholie, immer wieder einmal aus dem Repertoire von Stevie Wonder –

Good morn or evening friends
Here's your friendly announcer
I have serious news to pass on to every-body
What I'm about to say
Could mean the world's disaster
Could change your joy and laughter
to tears and pain

It's that
Love's in need of love today

True? Maybe?
Grüße, Ulrich

(Aus einer E-Mail an H. B.)

--

II. Eine weitere, große narzisstische Kränkung?

Samstag, 21. März 2020 00:00 Online

Liebe Orphys-Community,

ob es die Menschheit trifft, wird sich zeigen. Diejenigen aber, die ihre Lebens- und Arbeitsgewohnheiten nun drastisch einschränken müssen, erfahren etwas, dass sich nicht wie in Sigmund Freuds Sicht auf die Kulturentwicklung des menschlichen Selbstverständnisses als über lange Zeiten vermittelte Introjektion erfahren lässt, sondern als plötzlicher Schrecken des Verlustes unserer Bezüge zum Anderen. Zu einem Anderen, ohne welches wir nicht sind, was wir sind.

Unsere Welterschließung ist auf Zirkulation mehr noch gerichtet als auf Produktion und Konsumtion. Im Austausch entsteht der Mehrwert, entstehen die Bedeutung und Wertschätzung des Produzierten, der Schein auch, der ebenso verlockend wie abwehrend gesucht wird, um in seinem Schatten die Positionierung des Selbst zu ermöglichen, ihr und ihm die phantasmatische Kraft der Platzanweisungen sublim abzuringen.

Welche Kraft ist es, die da nun stillgelegt wird und wer sind die Autoritätsbefugten, deren Appell man folgt? Letztere ohne Zweifel Repräsentanzen des Über-Ichs, ohne deren Funktionen die Vermittlung der Befolgung von Anordnungen nicht funktioniert. Externalisiertes Über-Ich, das unkonkret nur sich fassen lässt als Objektivität.

Bekanntlich gehen Über-Ich und Es immer wieder diskrete Liaisons ein, die uns auf ihre gemeinsame Abkunft hinweisen – die leib-seelische Reflexion unseres Status als Selbst. Szenische Botschaften, deren freier Fluss vor allem die Träume adoptieren. Ohne deren Absorptionskraft wäre keine Welt, sondern Chaos und damit Nichts.

Das Unbewusste, das Es, ist zugleich in die leibliche Anwesenheit eingeschrieben, temporär unzugänglich gemachte Zeugung, umgelenkt in die vektorielle Position von Lebensweg. Doch erzeugen wir die Kraft, diesen aufrecht zu erhalten, dynamis, mittels Positionierung innerhalb der uns umgebenden schimmernden Fraktale, dem zerklüfteten Verständnis von Welt.

Vielleicht aktivieren wir sie auch nur, die dynamis, oder gar: Sie sich selbst? Die Zellcodes lassen sich schwer nur unmittelbar befragen und wie immer kombinatorisch überlegen elektronische Rechner und Programme auch sein mögen, bezüglich der gattungshomogenen Dauererzeugung sind wir ihnen weit voraus!

Kann die andere Komponente dieser plötzlichen Kränkung, die Faktizität des Verbotskanons, auf einer durch diese äußeren Einflüsse generierte Störung des Kontrollorgans beruhen, das uns ansonsten hindert, die Verschränkungen von Lust, externalisierter Dingökonomie in den Waren und zugeordneten Bedeutungen wahrzunehmen – nämlich die Instanz der psychischen Zensur? Eine Zensur, die subjektiv eingeübt ist und deren Status viel zu wenig erforscht ist? Ein Zensor, der nun von außen dekretiert, was dieser großen Bedrohung halber zu tun ist, um sie, so das Telos, zu besiegen? Nicht wir selber betreiben Abwehr in Eigenregie, wie bevorzugt in der Traumarbeit, sondern ganz unmittelbar Le Grand Autre.

Was, wenn dem so ist, wehrt er ab, zu sehen, wahrzunehmen, sich dessen inne zu werden? Die unumstößliche Abhängigkeit jeder Selbstpositionierung von den Dingen, vom Austausch, vom Vorenthalten der möglichen Rollenwahrnehmung oder Selbsterfahrung außerhalb des Mitschreibens eines wie immer sich der Darstellung seiner Logik entziehenden Codes?

Und was usurpiert nun diese, die spontane Kränkung spürbar werden lassende Verfügung? Den Glauben, dass wir selbst es wären, die handeln, im teleologischen Sinn agieren, den Wunscherfüllungen verpflichtet sind und dafür den hohen Preis zu zahlen haben, selbst zur Ware werden zu müssen, um der unerlässlichen Äquivalente inne zu werden. Nicht alle können arbeiten, um zu zahlen, nein, in vielen Ländern ist sogar dies zu vielen Menschen verwehrt, um so den Hexenkessel global zu befeuern. Eingestempelte Wertlosigkeit am einen Pol der Extreme. Befugnis zum Befehl und zur Verfügungsgewalt über gigantische Finanz- und Kapitalressourcen am anderen. Arbeit als dispositiver Faktor.

Wenn zwischen diesen Polen das oszilliert, was den ebenso tödlichen wie lebensspendend faszinierenden Tauschzauber ausmacht und der Zensor tagsüber schläft, um uns vor den Einsichten der Träume zu bewahren, dient das auch dem forciert-geordneten Verschieben, Vertagen von Konsequenzen. Wobei logischerweise am Ende wie am Anfang natürlich Menschen stehen, die die Erde arbeitstechnisch initial zu plündern oder die konsumtionslogischen Reste zu beseitigen haben. Letzteres, wie das Filtern mikrologischer Plastikrückstände, können ja auch die Meeresbewohner selbst übernehmen, die Tiere, die uns so sehr zu Diensten sind, dass ihr verdinglichtes Leben bloß noch im Opfer Erfüllung findet, zumindest, was die essbaren Geschöpfe betrifft. Objekte der Gier, ökonomisch durchdekliniert bis in die Verfügbarkeit der symbolisch codierten Teile eines Tierleibs, der eben nicht ganz tot sein darf, sondern nur parzelliertes Begehren zu sein hat.

Der Zensor, der von außen sein – hoffentlich vorübergehendes – Reich errichtet und den Blick aufs Innere diskreditiert. Der zeigt, was er im Moment unabweisbarer Handlungsnot vermag, aber ansonsten zu den kollektiv zu regelnden Dingen vorwiegend – schweigt. Auch wenn er alles Übel kennt, um dessen libido-durchtränkte Reproduktion weiß, wissen muss.

Entschuldigen Sie bitte diese Vorschlaf-Meditation und dass die Menschen so geschlechtshomogen hier erscheinen. Das mag mit dieser Stilllegung selbst zusammenhängen, Frauen wie Männer, Mädchen wir Jungen werden mehr oder weniger auf sich selbst verwiesen – haltet Abstand, Alle! Das neue Virus, es fordert Tribut.

Doch nicht vergessen: Es ist im Promillebereich, dessen sich diese Variante an humanem Infektionsstoff jeweils aktuell bemächtigt. Und damit ist es eben nicht real, sondern imaginär, was die Substanz ausmacht.

 

PS Die Welt hat viel mehr Facetten, denen Gehör gebührte, ist viel reichhaltiger, kann von uns in so vielen Regionen erschlossen werden, auf die wir zunächst gar nicht wissen, wie angemessen zu reagieren sei, die aber Türen zu einem Weltverständnis öffnen, das am Anderen – l’autrui – konkret andockt.

Die 'Kränkung' wird sich hoffentlich als oktroyierte Dummheit herausstellen, zumindest in ihrem Stil, dem Panikmodus. Dass der allzu Vieles ausblendet, das mit noch größerer Intensität kollektiv hätte angegangen werden sollen, müssen, um als Ungerechtigkeitsposten aus der Welt geschafft zu werden – erst mal wieder vergessen für lange, lange Zeit. Verdrängung, kollektiv. Gäbe es da nicht dieses kleine gallische Dorf …

 

* Das Bezugsfeld ist hier natürlich Sigmund Freud, Eine Schwierigkeit der Psychoanalyse von 1917.

--

III. Die Dinge sind nichts ohne den Pfeil des Begehrens

Freitag, 27. März 2020 11:00

LIBIDINÖSE KONSUMTION

 

Gestern auf der Heimfahrt fiel mir ein Einrichtungshaus auf, das nun geschlossen ist. Die strahlend hellen Schaufenster der Lampenabteilung nun fade, kraftlos, Mitleid heischend verlassen.

Es dauerte ein paar Ampellängen bis mir dazu einfiel: ‚Die Dinge sind nichts ohne den Pfeil des Begehrens‘.

Sie sind wirklich nichts ohne umfassende Inszenierung, denen sich die willigen Käuferinnen und Käufer aber in einer geradezu magischen Geste aneignungswillig anschmiegen müssen. Ding-Liaison.

Das ist eine kollektive libidinöse Besetzung, ein kosmisches Aphrodisiakum, welches beständig versprüht wird.

Wenn die Maschine läuft – und es ist eine Wunschmaschine – merkt man es nicht. Im Abschaltmodus schon.

(Aus einer E-Mail an S. V.)

(Auszug aus der Antwort:)

Deine Textpassage über die kraftlosen, aus dem Kontext der Lustbesetzungen gelösten Dinge konnte ich gut nachvollziehen, habe dies kürzlich ähnlich empfunden. Erinnerte mich an die Beschreibung des Totseins in der ersten Duineser Elegie:

Seltsam, die Wünsche nicht weiter zu wünschen. Seltsam,

alles, was sich bezog, so lose im Raume

flattern zu sehen. (…)

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